Die aktuelle Zinsentwicklung im Überblick

Die Zinsentwicklung spielt eine entscheidende Rolle für verschiedene Bereiche, von der Finanzierung von Immobilien über Spareinlagen bis hin zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung. Wie sich die aktuelle Zinsentwicklung besonders mit Blick auf den Immobilienmarkt gestaltet, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.

Wie beeinflussen die Zentralbanken die Zinsentwicklung?

Die Zentralbanken nutzen den Leitzins als ein Instrument, um die Geldpolitik zu beeinflussen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu steuern. Durch die Festsetzung des Leitzinses können Zentralbanken die Kreditvergabe, die Inflation und das Wirtschaftswachstum lenken. Steigende Leitzinsen können dazu beitragen, die Inflation einzudämmen und die Wirtschaft zu bremsen, während niedrige Zinsen die Kreditvergabe ankurbeln und die Konjunktur beleben können. Nachdem der Leitzins 2016 bei 0 Prozent lag, kam es seit 2022 immer wieder zu Zinsanstiegen. Mit 4,5 Prozent war im September des vergangenen Jahres ein Höchstpunkt erreicht. Nach einer ersten Senkung des Leitzinses liegt der aktuelle Satz bei 4,25 Prozent.

Einfluss des Leitzinses auf Immobilienkredite

Bei den Zinsen für Konten mit kurzfristigem Geldzugriff machen sich die Zinsveränderungen durch die EZB sehr schnell bemerkbar. Anders sieht es bei längeren Laufzeiten für Kredite aus. Dazu gehören auch Immobilienfinanzierungen, auf die sich Änderungen des Zinsniveaus nicht unmittelbar und vergleichbar auswirken. 

Seit Januar 2022 sind die Bauzinsen stark gestiegen: von Zinssätzen knapp über einem Prozent auf bis zu rund 4 Prozent zum Ende des Jahres 2022. Bis Ende des vergangenen Jahres haben sich die Zinsen in etwa auf diesem Niveau gehalten. Dann wurde es für viele Experten absehbar, dass die EZB den Leitzins zeitnah senken wird. Folge war ein Absinken der Bauzinsen auf knapp unter drei Prozent. Diese Phase ist mittlerweile wieder vorbei und für die folgenden Monate wird damit gerechnet, dass sich die Zinsen für Immobilienfinanzierungen zwischen 3,5 und vier Prozent bewegen werden. Eine extreme Niedrigzinsphase steht also nicht an. Stattdessen können sich Immobilienkäufer auf die Situation am Markt einstellen, ihre Finanzen sortieren und analysieren und nach Möglichkeit von den aktuell noch etwas niedrigeren Immobilienpreisen profitieren.

Das wird mit den Immobilienpreisen passieren

Denn die Immobilienpreise stiegen gegenläufig durch die zurückliegenden Zinsanstiege weniger stark an, teils kam es zu Preisreduzierungen und seit einigen Monaten stagnieren die Preise. Wie lange diese Situation noch anhält, lässt sich noch nicht sagen. Wer mit dem Gedanken spielt, eine Immobilie zu kaufen, findet daher aktuell noch entsprechend gute Bedingungen mit weniger hohen Preisen und einem geringeren Wettbewerb vor.

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